Netzwerken lernen: So findest du mit Natural Networking den Job, der wirklich zu dir passt
Berufliches Netzwerken muss nicht laut, manipulativ oder unangenehm sein.
In diesem Artikel zeige ich dir, wie du durch ehrliche Gespräche mit Expert:innen herausfindest, ob favorisierte Jobs und Unternehmen wirklich zu dir passen und dabei ganz nebenbei wertvolle Insider-Informationen erhältst.
So findest du Klarheit. Und Zugang zu Stellen, bevor sie überhaupt ausgeschrieben sind.
Definition: Was ist “Natural Networking“?
“Natürliches Netzwerken” bezeichnet eine Strategie, bei der du gezielt Gespräche mit Menschen führst, die in deinem Wunschbereich arbeiten. Mit dem Ziel, wertvolle Einblicke zu gewinnen, langfristige Beziehungen aufzubauen, und Zugang zu verdeckten Stellen zu erhalten.
Das Wichtigste auf einen Blick
✓ Netzwerken lernen in 4 Schritten: richtige Kontakte finden, ansprechen, gute Gespräche führen, Kontakt halten.
✓ Ziel: nicht der schnelle Job, sondern echte Einblicke & langfristige Beziehungen.
✓ Voraussetzung: Klarheit über deine Werte, Stärken und Bedürfnisse. Nur so kannst du gezielt Unternehmen und Personen ansprechen, die zu dir passen könnten.
✓ Recherche: Nutze LinkedIn, persönliche Empfehlungen & Bewertungsplattformen, um passende Unternehmen zu entdecken.
✓ Tipp: Baue dein Netzwerk, bevor du es brauchst. Nicht erst, wenn du dringend suchst.
Natural Networking lernen: 4-Schritte-Anleitung
Schritt 1: Finde die richtigen Expert:innen und Kontakte
Wer sind „Expert:innen“?
Menschen, die aktuell oder früher in deinem Wunschjob oder -unternehmen tätig waren
Fachexpert:innen mit relevanter Branchen- oder Berufserfahrung
Finde gezielt Menschen, die deinen Wunschjob haben oder in Unternehmen arbeiten, die dich interessieren. So bekommst du echte Einblicke, und baust dir ein Netzwerk auf, das wirklich zu dir passt.
Ein gutes Netzwerk entsteht nicht zufällig, sondern durch kluge Auswahl. Beim Natural Networking geht es nicht darum, möglichst viele Kontakte zu sammeln, sondern die richtigen Menschen zu finden: solche, die einen Job haben, den du spannend findest, oder die in einem Unternehmen arbeiten, das dich reizt.
Auch dein bestehendes Umfeld ist oft Gold wert. Vielleicht kennt jemand genau die Person, die du suchst oder hat selbst spannende Erfahrungen gemacht. Sprich mit Freundinnen, Kolleginnen oder Bekannten. Oft ist die nächste Tür näher, als du denkst.
Übrigens: Auch Menschen, die gerade wie du auf dem Weg sind, sind wertvoll. „Peers“ können zu langfristigen Begleiterinnen werden. Und zu Verbündeten im Bewerbungsprozess. Beziehungen, die heute auf Augenhöhe starten, tragen oft besonders weit.
Wenn du kalte Kontakte ansprichst, achte auf Gemeinsamkeiten: ein ähnlicher Werdegang, ein gemeinsamer Arbeitgeber, ein geteiltes Interesse. Das macht den Einstieg leichter. Und schafft von Anfang an Verbindung.
Extra-Tipps:
Nutze für die Recherche von Kontakten die Suchfunktion von LinkedIn
Notiere deine Wunschkontakte & Hintergründe in einem „Networking-Protokoll“. Das hilft dir, fokussiert zu bleiben.
Jetzt bist du dran:
👉 Mach doch gleich heute den ersten Schritt. Schnapp dir Papier und Stift, starte deine Recherche und notiere dir interessante Expert:innen.
Schritt 2: Die richtige Kontaktaufnahme
Eine gute Kontaktaufnahme ist klar, persönlich und respektvoll. Du erklärst kurz, wer du bist, warum du dich meldest, und bittest um ein kurzes Gespräch, ohne gleich nach einem Job zu fragen. Eine ehrliche Nachricht mit echtem Interesse reicht völlig aus.
Dein Nachrichten-Knigge:
Persönlich & vorbereitet
Niemand mag Standardnachrichten. Schau dir das Profil an: Was verbindet euch? Was findest du spannend? Warum genau diese Person?
Anliegen & eigener Hintergrund
Erläutere kurz, wer du bist, was dich aktuell beschäftigt (z. B. berufliche Neuorientierung) und warum du den Kontakt suchst. Das schafft Transparenz und Vertrauen.
Gesprächsanfrage klar formulieren
Frag konkret nach 20 - 30 Minuten für ein kurzes Gespräch, telefonisch oder per Zoom. Gib der Person auch die Möglichkeit, dir die Fragen alternativ schriftlich zu beantworten.
Beziehung statt Bitte
Bitte nicht direkt um Jobangebote. Zeig ehrliches Interesse. Das öffnet eher Türen als jede „Initiativbewerbung“.
Warme Empfehlungen nutzen
Wenn ihr gemeinsame Kontakte habt: Bitte diese um eine kurze Vorstellung. Das wirkt verbindlicher und senkt die Hürde.
Wertschätzung zeigen
Sag, was dich an ihrem Weg, einem Beitrag oder Projekt beeindruckt hat, ohne zu übertreiben. Ehrliche Anerkennung bleibt hängen.
Beispiel: Kontaktaufnahme per Nachricht
Hallo Frau Schneider,
ich bin beruflich gerade in einer Umbruchphase und dabei, mich neu zu orientieren.
Ihr Beitrag zum Thema Vereinbarkeit hat mich sehr angesprochen – vor allem Ihre Perspektive auf flexible Karrierewege.
Ich würde mich freuen, wenn ich Ihnen ein paar Fragen zu Ihrem Werdegang stellen dürfte.
Hätten Sie vielleicht 20 - 30 Minuten Zeit für ein kurzes Telefongespräch oder einen Zoom-Call?
Alternativ schicke ich Ihnen meine Fragen gern auch per Mail.
Vielen Dank und Grüße
[Vorname Nachname]
Extra-Tipps:
Schreib immer nur Nachrichten, über die du dich auch selbst freuen würdest.
Speichere dir gute Nachrichten als Vorlage, aber passe sie jedes Mal individuell an. Menschen merken, ob sie wirklich gemeint sind.
Unterscheide deine Wunschkontakte in Prio 1 und Prio 2 Kontakte. Prio 1 sind deine TOP Favoriten. Beginne deine Gespräche mit Prio 2 Kontakten, um Übung zu bekommen 😉
Jetzt bist du dran:
👉 Wähle einen deiner Wunschkontakte aus und frag nach einem Gespräch: klar, herzlich, und auf Augenhöhe.
Schritt 3: Gespräche führen
Ein gutes Networking-Gespräch braucht keine Selbstdarstellung, sondern Vorbereitung, ehrliche Fragen und echtes Zuhören. Es geht nicht darum, dich zu „verkaufen“, sondern darum zu verstehen: Passt das wirklich zu mir?
Gut vorbereitet starten:
Halte dein LinkedIn-/XING-Profil aktuell. Es ist deine digitale Visitenkarte.
Informiere dich vorab über die Person, ihre Rolle und Stationen.
Schau dir das Unternehmen grob an: Was bieten sie an? Was ist ihre Ausrichtung?
Notiere dir 3 - 5 Fragen, die dir wirklich unter den Nägeln brennen.
Gute Fragen stellen:
Statt „Wie war dein Werdegang?“ lieber:
Was motiviert dich in deinem Job, und was eher nicht?
Welche Herausforderungen begegnen dir aktuell in deiner Rolle?
Was hättest du gerne früher über diesen Job oder das Unternehmen gewusst?
Ziel ist nicht Smalltalk, sondern echte Einblicke, um deine Vorstellungen mit der Realität abzugleichen.
Aktiv zuhören:
Stell Rückfragen, fasse zusammen, lass Pausen zu.
Signalisiere: Ich bin da, um zu verstehen, nicht, um mich zu präsentieren.
Formulierungen wie „Habe ich richtig verstanden, dass …?“ zeigen echtes Interesse.
Gesprächsablauf als Mini-Leitfaden
Kurze persönliche Vorstellung (30 Sekunden)
Bedanke dich für die Zeit und setze den Gesprächsrahmen („Ich würde dir gern ein paar Fragen zu deinem Weg stellen…“)
2 - 3 gezielte Fragen stellen (vorher priorisieren)
Für das Gespräch danken & Follow-up ankündigen
Extra-Tipp:
Beende das Gespräch pünktlich – auch wenn die Person signalisiert, dass sie bereit wäre, länger mit dir zu sprechen.
Reminder:
Es geht im ersten Schritt erstmal nur darum, Kontakte zu knüpfen und tiefere Insights über potenzielle Firmen und Positionen zu erhalten, völlig ohne Druck und ohne Erwartungen. Im weiteren Verlauf kann durch die aufgebauten Kontakte vielleicht sogar eher Zugang zu (noch) gar nicht ausgeschriebenen Stellen erhalten werden.
Los geht’s:
👉 Erstelle dir einen Gesprächsleitfaden mit ca. 5-10 Fragen, für dein nächstes Gespräch!
Schritt 4: Follow-Up
Ein gutes Gespräch ist nur der Anfang. Bedank dich zeitnah, bleib in Kontakt – auch ohne Anlass – und gib ein Update, was du aus dem Gespräch mitgenommen hast. So wird aus einem Austausch eine echte Beziehung.
Schnelles Follow-up:
Bedank dich innerhalb von 48 Stunden, persönlich und mit Bezug zum Gespräch. Das zeigt Wertschätzung und bleibt im Kopf. Wenn du möchtest, kannst du einen passenden Link, Artikel oder Gedanken ergänzen.
Beziehung pflegen – auch ohne konkreten Anlass:
Du musst dich nicht ständig melden. Aber regelmäßig ein kleines Lebenszeichen zu geben, reicht oft schon. Teile einen Artikel, kommentiere auf LinkedIn oder gratuliere zum Geburtstag. Auch ein einfaches „Wie geht’s dir gerade?“ kann viel bewirken.
Gib ein Update:
Zeig, was du aus dem Gespräch mitgenommen hast. Vielleicht hast du ein empfohlenes Event besucht oder einen Podcast gehört. Dieses Feedback zeigt, dass du aktiv bist – und die Zeit des anderen wertgeschätzt hast.
Beispiel für eine Follow-up-Nachricht
Liebe Frau Schneider,
vielen Dank noch einmal für das offene Gespräch gestern. Besonders Ihr Gedanke zum Thema „beruflicher Neuanfang mit 40“ hat bei mir viel ausgelöst.
Ich habe noch einmal über Ihre Empfehlung zum Women’s Hub nachgedacht. Das klingt sehr passend und ich schaue es mir diese Woche direkt an.
Herzliche Grüße,
[Vorname Nachname]
Extra-Tipp:
Plane dir feste Zeiten für Kontaktpflege ein, z. B. 1x im Monat 15 Minuten, um einer Person aus deinem Netzwerk zu schreiben. Du wirst überrascht sein, was ein kurzes Lebenszeichen manchmal bewirkt.
Los geht’s:
👉 Schicke einem Kontakt nach dem Gespräch noch am selben Tag eine kurze Dankesnachricht. Und: Melde dich nach 2-3 Wochen mit einem kleinen Update oder Impuls zurück.
Du wünscht dir Unterstützung bei deiner beruflichen Neuorientierung?
Ich helfe dir gerne dabei, Klarheit darüber zu gewinnen, welcher Job wirklich zu dir passt und dir durch Natural Networking ein starkes Netzwerk aufzubauen.
Buch dir einfach ein kostenfreies Erstgespräch!
Welche Vorteile bietet Natural Networking für die Jobsuche?
Natural Networking hilft dir bei der Jobsuche, weil es:
dir wertvolles Insiderwissen liefert
dir Zugang zum verdeckten Stellenmarkt verschafft
deine Bewerbungschancen deutlich erhöht
als Sicherheitsnetz in Umbruchphasen dient
zu echten Verbindungen führt, nicht nur zu Kontakten
Lass uns die Vorteile im Detail anschauen:
1. Insiderwissen für die Jobsuche
Nutze informelle Gespräche, um mehr über Wunschjobs, Arbeitskultur und Aufgaben zu erfahren – direkt von Menschen, die schon da sind, wo du hinwillst. So bekommst du ehrliche Einblicke statt geschönter Karriereseiten, und kannst viel gezielter entscheiden, was wirklich zu dir passt.
Gerade weil es sich nicht um ein offizielles Bewerbungsgespräch handelt und du nicht als “Bittstellerin” (= Bewerberin) auftrittst, ergibt sich ein Gespräch auf Augenhöhe. Dadurch hast du die Chance, wirklich echtes Insider-Wissen zu erhalten und dich gleichzeitig ganz authentisch zeigen zu können. Dadurch könnt ihr beide (dein Gegenüber und du) auch herausfinden, ob es matcht, also ob ein “cultural fit” da ist, und ihr wirklich zusammen passen könntet.
2. Zugang zum verdeckten Stellenmarkt
Etwa 60-70 % aller Jobs werden gar nicht öffentlich ausgeschrieben, sondern über Netzwerke besetzt. Wer im Gespräch ist, erfährt von Möglichkeiten, bevor sie offiziell existieren. Du umgehst damit viele klassische Bewerbungs-Hürden.
Quelle: Instiut fürArbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)
👉 Lies dazu auch meinen Artikel zum verdeckten Stellenmarkt.
3. Höhere Chancen durch Empfehlungen
Eine persönliche Empfehlung wirkt oft stärker als jede Bewerbung: Studien zeigen, dass Kandidatinnen aus Mitarbeiter-Empfehlungen bis zu 40 % häufiger zum Interview eingeladen werden. Bei einer normalen “Bewerbung” sind es nur mickrige 3%. Menschen stellen lieber jemanden ein, den jemand aus dem Unternehmen kennt und schätzt.
“Die Wahrscheinlichkeit zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden, steigt durch eine Mitarbeiter-Empfehlungen von 3% auf 40%."
— Ashby, ein ATS-Unternehmen
4. Dein berufliches Sicherheitsnetz
Ein Netzwerk ist wie eine Kontakt-Vorsorge: Du baust Beziehungen auf, bevor du sie brauchst. Gerade in Krisen oder Umbruchphasen bist du dann nicht allein unterwegs, sondern hast Menschen an deiner Seite, die dich kennen, unterstützen und gegebenenfalls auch weiterempfehlen möchten.
5. Beziehungen, die bleiben
Nicht jedes Gespräch führt zu einem Job. Aber viele führen zu Menschen, mit denen du gern in Kontakt bleibst. Natural Networking ist keine Einbahnstraße und kein Verkaufsformat. Es geht um ehrliches Interesse, ums Zuhören, ums Dasein. Wenn Sympathie da ist, entsteht oft mehr als nur ein beruflicher Kontakt. Und manchmal ergibt sich viel später genau daraus eine Chance, die du heute noch gar nicht sehen kannst.
Aus einigen meiner Natural Networking Gespräche sind Freundschaften entstanden, die bis heute anhalten und die mir sehr viel Spaß und inspirierenden Austausch bieten.
Mein erster Job durch Natural Networking
Ich selbst habe meinen heutigen Job über Natural Networking gefunden. Es gab keine Ausschreibung, aber ich habe das Unternehmen kontaktiert, weil es mich interessiert hat. Im Gespräch wurde schnell klar: Das passt. Die Rolle wurde für mich geschaffen. Und ich bin bis heute dort – seit über 13 Jahren.
Wie finde ich heraus, welches Unternehmen gut zu mir passt?
Bevor du den Kontakt zu Wunsch-Unternehmen aufbaust, kläre zuerst, was du wirklich brauchst – fachlich, kulturell und menschlich. So kannst du gezielt Gespräche führen, die dir zeigen, ob ein favorisiertes Unternehmen wirklich zu dir passt.
Nicht nur der Job zählt
Viele Menschen konzentrieren sich bei der Jobsuche ausschließlich auf die inhaltliche Aufgabe – also auf das Was. Das ist verständlich, aber oft zu kurz gedacht. Denn langfristige Zufriedenheit entsteht nicht nur durch den Jobtitel, sondern vor allem durch das Wie und mit wem.
Ich selbst war lange auf große Marken fixiert – Ferrero, Mattel – weil mich die Produkte und das Image angezogen haben. Erst später habe ich verstanden, dass das nicht reicht. Was fehlte, war der Blick auf die Kultur, die Zusammenarbeit, die Führung. Und genau das hat letztlich den Unterschied gemacht.
Dein berufliches Umfeld als Erfolgsfaktor
Nur wenn deine Persönlichkeit, Werte und Bedürfnisse zu einem Unternehmen passen, kannst du dort wirklich wirksam und zufrieden sein. Die Frage ist also nicht nur: „Welche Jobs interessieren mich?“, sondern auch: „Was brauche ich, um in einem Job wirklich gut zu sein?“
Dazu gehört:
die passende Unternehmenskultur (z. B. eher hierarchisch oder agil)
eine Arbeitsweise, die dich stärkt (z. B. kollaborativ, selbstbestimmt, flexibel)
ein Arbeitsumfeld, das zu deiner Lebensrealität passt (Ort, Teamgröße, Branche)
Wenn du z.B. von deiner Persönlichkeit her offen, gesellig und kooperativ bist und du Wert auf Vertrauen und Unabhängigkeit legst, wirst du in einem eher konservativen Unternehmen mit starren Hierarchien und Kontrollmechanismen nicht glücklich werden.
Vielleicht sind für dich auch die Rahmenbedingungen einer Festanstellung im Unternehmen zu starr, und du bevorzugst ein flexibleres Arbeitsmodell, wie z.B. die Selbstständigkeit?
Deine Basis: Klarheit über dich selbst
Bevor du passende Unternehmen identifizierst, brauchst du ein gutes Gespür für dich selbst. Stell dir dazu diese Fragen:
Welche Werte sind mir wichtig – und wie zeigt sich das in einer Unternehmenskultur?
Welches Umfeld stärkt mich – und was brauche ich, um konzentriert, wirksam und gesund zu arbeiten?
Welche Tätigkeiten bringen mich in den Flow – und in welchen Jobprofilen finden sie sich wieder?
Was ist mein nächstes berufliches Ziel – und welche Organisationen könnten mir dabei helfen, es zu erreichen?
Wenn du diese Fragen für dich geklärt hast, kannst du gezielt Unternehmen und Personen ansprechen, die zu dir passen. Nicht, um dich direkt zu bewerben, sondern um durch Gespräche herauszufinden, ob deine Einschätzung stimmt. Genau das ist der Kern von Natural Networking.
Nicht nur auf große Namen schauen
Viele richten ihren Blick bei der Jobsuche auf bekannte Marken – aus Prestigegründen oder wegen vermeintlicher Sicherheit. Doch gerade kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bieten oft das, wonach du wirklich suchst:
Mehr Nähe zur Geschäftsführung – deine Ideen finden schneller Gehör
Größere Sichtbarkeit – du wirst als Mensch wahrgenommen, nicht nur als Rolle
Mehr Flexibilität – in Arbeitszeiten, Prozessen und manchmal auch in der Aufgabenverteilung
Mehr Verantwortung und Gestaltungsspielraum – du kannst wirklich etwas bewegen
Kurz: Schau genau hin. Manchmal steckt das passende Unternehmen nicht hinter der größten Marke, sondern dort, wo du mitgestalten darfst.
Wo finde ich Unternehmen, die zu mir passen könnten?
Wenn du weißt, was dir wichtig ist, kannst du gezielt nach passenden Unternehmen suchen. Nicht nur auf Jobbörsen und Bewertungsplattformen, sondern auch über dein Netzwerk. Insbesondere LinkedIn eignet sich hervorragend für die Unternehmensrecherche.
👉 Halte alle Firmen fest, die dich interessieren, auch wenn gerade keine Stelle ausgeschrieben ist. Ergänze die Liste regelmäßig.
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Beispiel: Erfolgreiches Natural Networking
Nadja, 41, wusste, dass sie raus will aus ihrem alten Job, aber nicht genau, wohin. Gemeinsam haben wir ihre Werte, Bedürfnisse und beruflichen Ziele geklärt. Sie wünschte sich Sinn, Flexibilität und ein agiles Arbeitsumfeld.
Über Google Maps hat sie Firmen und Vereine im Raum Wiesbaden gefunden, mit gesellschaftlich-sozialen oder ökologischen Impact. Auf Kununu hat sie diese Liste gefiltert und zwei Unternehmen blieben übrig. Bei einem davon hat sie dann über LinkedIn eine Mitarbeiterin kontaktiert und durch das Gespräch gemerkt: Das passt. Zwei Monate später kam eine HRlerin auf sie zu und hat ihr eine Stelle angeboten.
Fazit: Netzwerken lernen kann jeder - für den Job, der wirklich zu dir passt!
Netzwerken lernen bedeutet nicht, sich zu verbiegen oder auf Events Visitenkarten zu tauschen. Es heißt: Klarheit gewinnen, echte Gespräche führen und Verbindungen aufbauen. Mit Menschen, die dich und deinen Weg wirklich sehen.
Wenn du beruflich neu starten willst, kann Natural Networking der Schlüssel sein: Du lernst nicht nur potenzielle Arbeitgeber kennen, sondern findest heraus, ob sie wirklich zu dir passen. Und manchmal entstehen genau dadurch Jobs, die es vorher noch gar nicht gab.
Nimm deinen Mut zusammen, sprich jemanden an, den du interessant findest - es kann dir nichts passieren. Du wirst überrascht sein, wie viele Menschen sich über dein echtes Interesse freuen werden!
📘 Buchtipps:
Ferrazzi, Keith: Never Eat Alone
Carnegie, Dale: Wie man Freunde gewinnt
Häufige Fragen
Was ist “natürliches Netzwerken”, und wie unterscheidet es sich von „Vitamin B“?
Natürliches Netzwerken bedeutet, ehrliche Beziehungen aufzubauen – ohne Taktik, aber mit echtem Interesse. Im Gegensatz zu „Vitamin B“ geht es nicht um Bevorzugung, sondern um Austausch auf Augenhöhe. Geben kommt vor Nehmen. Und Sichtbarkeit darf auch menschlich sein.
Ich weiß nicht welche Stelle zu mir passt - was tun?
Bevor du dich bewirbst, klär für dich: Was brauchst du, um gut arbeiten zu können – inhaltlich, menschlich, kulturell? Natural Networking hilft dir, über Gespräche mit Expert:innen herauszufinden, welche Jobs wirklich zu dir passen, ganz ohne Druck.
Wie finde ich familienfreundliche Arbeitgeber?
Sprich mit Mitarbeitenden in Wunschunternehmen und frage offen nach gelebter Vereinbarkeit. Nutze Frauennetzwerke für persönliche Empfehlungen. Und Plattformen wie momjobs.de, superheldin.io oder teilzeittalente.de für gezielte Recherchen.
Ich hab kein großes Netzwerk – was jetzt?
Du hast mehr Kontakte, als du denkst: Nachbar:innen, alte Kolleg:innen, Eltern aus der Kita oder Sportgruppe. Starte klein, reaktiviere bestehende Kontakte, sei offen für neue Begegnungen und vernetze dich mit Menschen, die dich inspirieren.
Ist Netzwerken manipulativ?
Nein, authentisches Netzwerken ist nicht manipulativ. Im Gegenteil, es baut auf echten, langfristigen Beziehungen auf. Erfolgreiches Netzwerken bedeutet, zuerst Wert anzubieten, Hilfe zu leisten und Wissen zu teilen, ohne sofort eine Gegenleistung zu erwarten.
Hi, ich bin Mareike, systemische Coach & Expertin für berufliche Neuorientierung.
Ich zeig dir, wie du dich beruflich neu aufstellst – ohne Bewerbungsfrust. Dafür mit starkem Netzwerk, Klarheit und echtem Selbstvertrauen.
In meiner Freizeit lese ich gerne - meistens zwei bis drei Bücher gleichzeitig 😉 Oder baue mit meinem Sohn Bagger-Rampen im Sandkasten.