Verdeckter Stellenmarkt: So findest du deinen nächsten Job, ohne dich zu bewerben
Du gibst dir Mühe mit jeder Bewerbung und bekommst trotzdem nur Absagen?
Dann bewegst du dich vielleicht auf dem Teil des Arbeitsmarkts, der besonders umkämpft ist. Denn im offenen Stellenmarkt konkurrierst du mit hunderten Bewerber:innen.
Die gute Nachricht: Es gibt einen Weg, diese Schleife zu durchbrechen. Viele der wirklich passenden Jobs landen nämlich gar nicht erst in Jobbörsen, sondern werden über persönliche Kontakte besetzt.
In diesem Artikel erfährst du, wie du Zugang zum verdeckten Stellenmarkt erhältst und einen Job findest, der zu 100% zu dir passt.
Das Wichtigste auf einen Blick
✓ Rund 60–70 % aller Stellen werden nie ausgeschrieben. Sie entstehen über persönliche Kontakte.
✓ Auf dem verdeckten Stellenmarkt gibt es weniger Konkurrenz als bei klassischen Bewerbungen.
✓ Besonders für erfahrene Fachkräfte und Quereinsteigerinnen ist der verdeckte Markt eine große Chance.
✓ Statt Bewerbungen: sichtbar werden und informelle Gespräche führen.
✓ Gestalte dir mit Personal Branding und Natural Networking einen Job, der wirklich zu dir passt.
Inhaltsverzeichnis:
Definition: Der verdeckte Stellenmarkt - Was ist das?
Wie groß ist der verdeckte Arbeitsmarkt?
Warum ist der verdeckte Stellenmarkt so groß?
Welche Vorteile hat der verdeckte Stellenmarkt?
Vergleich: offener vs. verdeckter Arbeitsmarkt
Definition: Der verdeckte Stellenmark - Was ist das?
Zum verdeckten Stellenmarkt gehören alle Jobs, die nicht öffentlich ausgeschrieben sind. Sie werden intern vergeben, über persönliche Kontakte vermittelt oder direkt durch Recruiter besetzt. Rund zwei Drittel aller Stellen entstehen genau so.
Quelle: Institut fürArbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)
Wenn du dich gerade beruflich neu orientierst oder nach längerer Pause zurückkehrst, bietet dieser verdeckte Stellenmarkt eine große Chance für dich. Denn: Hier zählt nicht der perfekte Lebenslauf, sondern vielmehr, wer dich kennt und was andere über dich sagen.
Wie groß ist der verdeckte Arbeitsmarkt?
Rund 60 - 70 % aller Stellen werden laut dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) nie offiziell ausgeschrieben, sondern intern vergeben oder über Netzwerke besetzt. Personalberatungen und Karriereexpert:innen gehen davon aus, dass sich rund 95 % der Arbeitssuchenden nur auf die sichtbaren 35 % aller Jobs bewerben.
Was heißt das genau?
Der verdeckte Stellenmarkt ist kein Geheimtipp, sondern der größte Teil des Arbeitsmarkts. Studien des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigen: Zwei Drittel aller Stellen erscheinen nie in Jobbörsen oder auf Karriereseiten.
Noch deutlicher wird der Unterschied, wenn du dir anschaust, wie gesucht wird:
Während sich fast alle Bewerber:innen (95%) auf die wenigen öffentlich ausgeschriebenen Jobs stürzen, bleiben die verdeckten Angebote weitgehend ungenutzt. Dabei ist genau hier die Konkurrenz viel kleiner und die Chancen auf eine wirklich passende Stelle für dich oft größer.
Warum ist der verdeckte Stellenmarkt so groß?
Viele Stellen werden nicht ausgeschrieben. Für Unternehmen ist es oft einfacher, jemanden intern zu befördern oder über persönliche Kontakte zu finden. So sparen sie jede Menge Zeit, Geld und Aufwand.
Diese Gründe spielen dabei eine zentrale Rolle:
Kostenersparnis:
Keine Ausgaben für Stellenanzeigen oder teure Recruiting-Plattformen.
Weniger Aufwand:
Statt hunderter Bewerbungen reicht oft ein Anruf oder eine Empfehlung.
Besseres Matching:
Über persönliche Kontakte oder die Beauftragung von Headhuntern lassen sich Stellen oft passgenauer und schneller besetzen.
Diskretion:
Bei Umstrukturierungen oder bei der Kandidaten-Suche auf Management-Ebene wird oft nicht öffentlich kommuniziert, dass eine Stelle frei ist.
Ein Beispiel: Stellenbesetzung bei meinem früheren Chef
Mein früherer Chef, Marketingleiter in einem Buchverlag, hat offene Stellen selten ausgeschrieben. Stattdessen fragte er zuerst in seinem Netzwerk, holte Empfehlungen von vertrauten Dienstleistern ein oder lud frühere Bewerber:innen erneut ein.
So bin auch ich damals zu meinem Job gekommen, ganz ohne klassische Bewerbung. In meinem Fall war es sogar so, dass die Stelle erst für mich geschaffen wurde. Es war nur ein bisher unausgesprochener Bedarf da, und ich habe zur richtigen Zeit das Unternehmen kontaktiert.
👉 Wie genau das funktioniert hat, beschreibe ich im Artikel zum Thema Natural Networking.
Welche Vorteile hat der verdeckte Stellenmarkt?
Weniger Konkurrenz, direkterer Zugang und oft besser bezahlte Jobs. Das sind drei der größten Vorteile des verdeckten Stellenmarkts. Wer hier gezielt aktiv wird, umgeht viele der typischen Hürden klassischer Bewerbungsverfahren.
Was das konkret für dich heißt?
Hier kommen die Vorteile im Überblick:
Weniger Konkurrenz:
Statt gegen hunderte Bewerbungen anzutreten, bist du oft eine von wenigen, die überhaupt angesprochen oder empfohlen werden. Das erhöht die Chance, wirklich gehört zu werden.
Direkter Zugang:
Viele Bewerbungen scheitern nicht an der Qualifikation, sondern daran, dass sie durch eine automatisierte Vorauswahl ausgesiebt werden. Im verdeckten Stellenmarkt sprichst du oft direkt mit der Fachabteilung oder mit Menschen, die dich gezielt weiterempfehlen können.
Bessere Positionen:
Hochdotierte oder strategisch wichtige Stellen werden selten öffentlich ausgeschrieben. In Jobbörsen findest du selten Jobs mit sechsstelligem Gehalt – im verdeckten Bereich hingegen schon, wenn du sichtbar bist.
Der verdeckte Stellenmarkt ist nicht nur für Unternehmen praktisch, sondern kann auch für dich der Weg zum nächsten richtig guten Job sein.
Vergleich: offener vs. verdeckter Arbeitsmarkt
Der offene Stellenmarkt ist leicht zugänglich, aber hart umkämpft. Der verdeckte Stellenmarkt ist weniger sichtbar, bietet aber oft bessere Chancen.
Wie komme ich an Jobs auf dem verdeckten Stellenmarkt?
Die besten Strategien, um an Jobs auf dem verdeckten Stellenmarkt zu kommen, sind: sichtbar werden (Personal Branding) und gezielt ins Gespräch gehen (Natural Networking). So kommst du an Jobs, die nie ausgeschrieben werden und die wirklich zu dir passen.
Klassische Karriereratgeber nennen meist drei Wege zum verdeckten Stellenmarkt: Initiativbewerbungen, Headhunter und Netzwerken, zum Beispiel auf Karrieremessen. Doch in der Praxis sind zwei Strategien viel wirksamer: Personal Branding und Natural Networking.
Mit Personal Branding und Natural Networking bestimmst du selbst, wofür du stehen willst und gestaltest deine Karriere aktiv mit. Du passt dich nicht mehr einem Job an, sondern du findest oder gestaltest einen, der wirklich zu dir passt.
Personal Branding: Gefunden & angesprochen werden
Personal Branding bedeutet: Du machst deine Persönlichkeit, Expertise und Werte gezielt sichtbar – auf eine Weise, die zu dir passt. So können Headhunter, Recruiter oder auch potenzielle Arbeitgeber dich finden und ansprechen.
Was du dafür brauchst:
Klarheit über deine Stärken, Themen und und was dich einzigartig macht
einen Kanal, auf dem du dich zeigen kannst, z. B. LinkedIn, Vorträge oder Fachbeiträge (on- oder offline)
keine Dauerpräsenz, sondern gezielte Sichtbarkeit: Ein gut gepflegtes Profil wirkt oft mehr als tägliche Posts
Tipp: Du musst nicht sofort posten. Beginne mit Kommentaren, einem optimierten Profil oder dem Teilen von Artikeln.
Auch wenn du nicht auf Jobsuche bist, lohnt sich Personal Branding für dich. In dem du mit deinen Themen und Kompetenzen sichtbar wirst, steigen auch deine internen Karriere-Chancen.
Durch deine Sichtbarkeit kannst du gleichzeitig andere Frauen ermutigen, auch für ihre Themen einzustehen.
Ich habe gemerkt: Seit ich auf LinkedIn sichtbar bin, werde ich immer wieder von Frauen angesprochen, die sich durch meine Beiträge gesehen und inspiriert fühlen. Einige haben sich dadurch sogar getraut, ihren ersten eigenen Post zu veröffentlichen.
📘 Buch-Empfehlung:
Onaran, Tijen: Nur wer sichtbar ist, findet auch statt
Natural Networking: Selbst suchen & aktiv ansprechen
Natural Networking heißt: Du suchst gezielt Gespräche mit Menschen, die in deinem Wunschbereich oder bei interessanten Unternehmen arbeiten. Nicht, um direkt einen Job zu bekommen, sondern um Einblicke zu gewinnen und Beziehungen aufzubauen.
Was das bringt:
authentische Kontakte, die dich im passenden Moment weiterempfehlen
Zugang zu Informationen und Chancen, bevor eine Stelle offiziell wird
Klarheit über Rollen, die wirklich zu dir passen – statt dich zu verbiegen
Networking ist kein Nice-to-have, sondern eine Zukunftskompetenz. Es hilft dir, deine Karriere selbst zu gestalten und dich nicht an einen Job anpassen zu müssen.
Tipps:
Networking heißt nicht nur „neue Leute kennenlernen“. Oft sind es die Kontakte, die du schon hast, aber nie richtig angesprochen hast.
Fang früh an. Nicht erst, wenn du wechseln willst. Dann ist dein Netzwerk da, wenn du es brauchst.
👉 Wie das genau funktioniert, erfährst du in meinem Blogartikel Netzwerken lernen.
Newsletter-Anmeldung
Trag dich unten in das Formular ein und du bekommst weitere Tipps fürs Netzwerken und wertvolle Impulse rund um die Themen berufliche Neuorientierung und moderne Karrieregestaltung.
Fazit: Der verdeckte Stellenmarkt ist deine Chance – wenn du ihn zu nutzen weißt
Warte nicht auf die perfekte Stellenanzeige. Werde aktiv und sichtbar. Denn die besten Jobs werden nicht ausgeschrieben, sie entstehen durch Personal Branding und informelle Unternehmensgespräche (Natural Networking).
Der offene Stellenmarkt ist gut für die Orientierung, aber längst nicht der Ort, an dem die besten Chancen auf dich warten. Wenn du deine Karriere selbst gestalten willst, führt kein Weg am verdeckten Stellenmarkt vorbei.
Das heißt nicht, dass du dich verbiegen oder ständig Netzwerken musst. Es heißt: Klarheit über dich gewinnen, sichtbar werden, ins Gespräch kommen. Schritt für Schritt.
Insbesondere für Quereinsteigerinnen bietet der verdeckte Stellenmarkt große Chancen, weil du nicht Gefahr läufst, durchs Raster zu fallen, sondern im informellen Gespräch durch deine Persönlichkeit zu überzeugen.
👉 Falls du dich jetzt fragst, wie du genau vorgehen kannst, um dir ein authentisches Netzwerk aufzubauen, lies am besten gleich meine Step-by-Step-Anleitung im Beitrag Netzwerken lernen.
Häufige Fragen
Wie kann ich den verdeckten Stellenmarkt für mich nutzen?
Durch gezieltes Personal Branding und Natural Networking erhöhst du deine Chancen, für nicht ausgeschriebene Stellen angesprochen zu werden oder wertvolle Insights zu gewinnen und langfristige Beziehungen zu passenden Unternehmen aufzubauen.
Muss ich ein extrovertierter Netzwerker sein, um vom verdeckten Stellenmarkt zu profitieren?
Nein. Gutes Netzwerken hat nichts mit Smalltalk oder Selbstvermarktung zu tun, sondern mit echtem Interesse und Verbindung. Auch introvertierte Menschen bauen starke Netzwerke auf, wenn sie ihren eigenen Weg finden.
Gibt es Grenzen beim Zugang zum verdeckten Stellenmarkt?
Ja, Kontakte könnten z.B. Vorbehalte haben, unternehmensinterne Informationen zu teilen. Insbesondere, wenn zwischen euch kein Vertrauensverhältnis besteht. Deshalb ist es wichtig, zunächst über direkte Kontakte zu gehen, oder sich über gemeinsame vertraute Personen vorstellen zu lassen.
Was sind gute erste Schritte, um im verdeckten Stellenmarkt aktiv zu werden?
Beginne damit dein LinkedIn-Profil zu optimieren, pflege Kontakte, die du schon hast. Suche gezielt Gespräche in deinem Wunschbereich. Schritt für Schritt, nicht auf einmal. Jede echte Verbindung zählt.
Was, wenn ich Angst habe, mich sichtbar zu machen?
Dann ist es umso wichtiger, dass du deinen eigenen Weg findest. Sichtbarkeit heißt nicht Dauerpräsenz, sondern Klarheit darüber, wofür du stehen willst. Fang klein an: mit einem Profil, einem Gespräch, einem Kommentar.
Hi, ich bin Mareike.
Systemische Coach & Expertin für berufliche Neuorientierung.
Ich zeig dir, wie du dich beruflich neu aufstellst. Ohne Bewerbungsfrust. Dafür mit starkem Netzwerk, Klarheit und echtem Selbstvertrauen.
In meiner Freizeit lese ich gerne, meistens zwei bis drei Bücher gleichzeitig 😉 Oder baue mit meinem Sohn Bagger-Rampen im Sandkasten.